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Die Merkmale des Leistungsprofils von REACTUS

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Stephan Freiger
Universitätsprofessor für Angewandte Statistik
Stand Jan 2002

Das Leistungsprofil

Das Leistungsprofil in einer Grafik für die Teste von REACTUS wurde entwickelt, um mit einem Blick die Stärken und Schwächen des Probanden zu erkennen. Dabei können natürlich nur die Merkmale einer Person in dieses Profil eingehen, die mit REACTUS gemessen werden. Es handelt sich also objektiv nur um eine Teilbeschreibung einer Person zu einem bestimmten Zeitpunkt. Es gibt zwei Möglichkeiten, das Leistungsprofil für die Beurteilung eines Probanden zu nutzen. Verfahren 1: Erstens kann dieses Leistungsprofil durch vorgegebene Parameter auf jeweils eine bestimmte Personengruppe bezogen werden. Damit lägen die erwarteten Werte (Schätzwerte) alle bei T=50 und positive und negative Abweichungen könnten dann entsprechend leichter interpretiert werden. Modell-Parameter können für Gruppen nach Alter, Geschlecht, Beruf und andere demographische und konstitutionelle Merkmale gebildet werden. Dieses Verfahren wird man immer dann vorziehen, wenn man regelmäßig eine bestimmte Personengruppe untersucht. Die Auswahl der Modell-Parameter wird dann vom Einsatzbereich und der Aufgabenstellung abhängen. Bei Bedarf sind dann auch spezielle Modell-Parameter entwickelbar. Verfahren 2: Zweitens kann man mit den Parametern der Grundgesamtheit (z.Zt. N=601 Testfälle) arbeiten. Dann kann man für die Beurteilung der Testleistung eines Probanden entsprechende Tabellen, Graphiken oder spezielle Vergleichsprofile verwenden. Bei der nachfolgenden Beschreibung der Merkmale des Leistungsprofils werden die Modell- Parameter der Grundgesamtheit verwandt.

Meßwerte und transformierte Meßwerte

Die Messungen der Testleistungen erfolgen bei Zeitmessungen für die Reaktionstests im Millisekunden (msec), für die Leiterbahn und das Labyrinth in Sekunden (sec). Fehler auf der Leiterbahn und im Labyrinth werden gezählt. Beim Tapping werden die Taps pro Sekunde gezählt. Diese Rohdaten werden weiter nach statistischen Methoden aufbereitet. Um eine Bewertung der Testleistung für den einzelnen Probanden zu ermöglichen, werden - beim Verfahren 1 jeweils bezogen auf die passende Vergleichspopulation - Standardwerte ( z der Gaußschen Normalverteilung) für die einzelnen Testleistungen (Merkmale) berechnet und in T-Werte (Transformierte Standardwerte T=50+10z oder T=50-10z) und Prozentränge (PR) umgerechnet und ausgedruckt. Außerdem wird eine Graphik als Leistungsprofil erzeugt.

Beispiel des Leistungsprofils mit seinen Merkmalen


Abbildung 1

Überblick über Gemeinsamkeiten und Differenzen der Merkmale

Die Merkmale sind alle altersabhängig, aber unterschiedlich stark und für unterschiedlich lange Altersintervalle. Den größten Zusammenhang mit dem Alter der Testpersonen liefert der T-Wert der Gesamtleistung. Nähere Angaben hierüber bei der Beschreibung der einzelnen Merkmale, insbesondere beim Merkmal "Gesamtleistung". Für die meisten Merkmale besteht auch ein Unterschied zwischen den Geschlechtern. In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die Mittelwerte (Mean) der Merkmale des Leistungsprofils nach Geschlecht aufgeführt. Außerdem ist die Differenz durch einen Signifikanztest (zweiseitiger T-Test) berechnet worden und in der letzten Spalte der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Aus der Tabelle 1 kann man entnehmen, daß es im Durchschnitt für die Merkmale des Akustik-Tests, des Merkmals "Zeit für Leiterbahn" und von drei Merkmale aus dem Tapping-Test keine Unterschiede gab, bzw. sie nicht statistisch gesichert werden konnten.

Merkmale des Leistungsprofils männlich n=387 Mittelwert weiblich n=214 Mittelwert N=601 Mittelwert .T-Test
Startverhalten in T 51 47 50 h.s.
Überraschungsverhalten in T 51 48 50 s.s.
Opt. Reaktionszeit (Median) in T 51 47 50 h.s.
Opt. Reaktionszuverlässigkeit in T 51 48 50 s.s.
Akust. Reaktionszeit (Median) in T 50 49 50 n.s.
Akust. Reaktionszuverlässigkeit in T 50 50 50 n.s.
Reaktionskonstanz insgesamt in T 50 49 50 n.s.
Zeit für Leiterbahn in T 50 50 50 n.s.
Fehler auf Leiterbahn in T 51 48 50 h.s.
Visumotorische Gesamtleistung in T 51 48 50 s.s.
Zeit für Labyrinth in T 52 46 50 h.s.
Fehler im Labyrinth in T 52 47 50 h.s.
Labyrinth Gesamtleistung in T 52 46 50 h.s.
Strategieverhalten in T 51 48 50 s.s.
Anfangsfrequenz Tapping in T 52 47 50 h.s.
Psychomotorische Leistung in T 51 47 50 h.s.
Kurzausdaur im Tapping in T 50 50 50 n.s.
Langausdauer im Tapping in T 50 50 50 n.s.
Psychomotorische Konstanz in T 50 50 50 n.s.
Gesamtleistung in T-Werten 52 46 50 h.s.
Tabelle 1 - Psex: SF 8/96

Dabei bedeuten: h.s. = Hoch Signifikant (Irrtumswahrscheinlichkeit kleiner als 0,1 Prozent), s.s. = Sehr Signifikant (Irrtumswahrscheinlichkeit kleiner als 1 Prozent), s. = Signifikant (Irrtumswahrscheinlichkeit kleiner als 5 Prozent), n.s. = Nicht Signifikant (Irrtumswahrscheinlichkeit größer als 5 Prozent).

Bei der Wiederholung des Testes (für eine Stichprobe von n = 175 Probanden, ohne die bekannten Problemfälle) trat im Durchschnitt bei vielen Merkmalen ein kleiner Lernerfolg ein, der aber für manche Merkmale statistisch nicht gesichert werden konnte. Lediglich für die Merkmale "Startverhalten", "Überraschungsverhalten", "Optische Reaktionszeit", "Akustische Reaktionszeit", "Fehler auf Leiterbahn", Visumotorische Gesamtleistung", die Merkmale des Labyrinthtests einschließlich des "Strategieverhaltens" und die "Gesamtleistung" sind die Differenzen statistisch gesichert, wie der nachfolgenden Tabelle 2 zu entnehmen ist. Die Berechnung der T-Werte ist für die Gesamtstichprobe von N=601 Testfälle erfolgt. Auf jeden Fall sind die Merkmale des Tapping wiederholungsunabhängig.

Merkmale des Leistungsprofils 1. Test- durchführung 2. Test- durchführung Gesamtwert der Gesamt- stichprobe Signifikanz der Unterschiede
  Mittelwert Mittelwert Mittelwert  
Startverhalten in T 49 52 50 h.s.
Überraschungsverhalten in T 50 53 50 h.s.
Opt. Reaktionszeit (Median) in T 49 52 50 h.s.
Opt. Reaktionszuverlässigkeit in T 50 50 50 n.s.
Akust.Reaktionszeit (Median) in T 51 52 50 s.
Akust.Reaktionszuverlässigkeit in T 51 51 50 n.s.
Reaktionskonstanz insgesamt in T 51 51 50 n.s.
Zeit für Leiterbahn in T 50 50 50 n.s.
Fehler auf Leiterbahn in T 50 51 50 s.
Visumotorische Gesamtleistung in T 50 51 50 s.
Zeit für Labyrinth in T 47 52 50 h.s.
Fehler im Labyrinth in T 49 52 50 h.s.
Labyrinth Gesamtleistung in T 48 52 50 h.s.
Strategieverhalten in T 50 52 50 s.
Anfangsfrequenz im Tapping in T 50 49 50 n.s.
Psychomotorische Leistung in T 50 49 50 n.s.
Kurzausdauer im Tapping in T 50 51 50 n.s.
Langausdauer im Tapping in T 50 50 50 n.s.
Psychomotorische Konstanz in T 45 46 50 n.s.
Gesamtleistung in T-Werten 49 52 50 h.s.
Tabelle 2 - PNr: SF 8/96 Signifikanzerklärung siehe Tabelle 1.

Nachfolgend sind die durchschnittlichen Differenzen zwischen 1. und 2. Testdurchführung der Gruppe von n=175 Probanden in der Struktur des Leistungsprofils dargestellt. Hier kann man optisch erkennen, bei welchen Merkmalen ein Lernerfolg auftritt und wie groß er im Durchschnitt ist. Zu lesen ist diese Grafik so, daß alle Werte um 0 keinen Lernerfolg aufweisen. Alle Werte größer als 0 zeigen den entsprechenden durchschnittlichen Lernerfolg in T-Wert-Punkten an. Bei negativen Werten ist die Leistung in der zweiten Testdurchführung schlechter als in der ersten. Die negativen Differenzen bei den Merkmalen "Anfangsfrequenz im Tapping" und "Psychomotorische Leistung" sind so gering und konnten auch nicht gesichert werden, wie aus Tabelle 2 zu entnehmen ist, so daß diese Abweichungen zunächst als Zufall angesehen werden müssen.


Abbildung 2

Reaktionsteste

1 Das Startverhalten

Unter dem Startverhalten wird die Schnelligkeit des Reagierens auf eine neue Situation, z.B. beim Start verstanden. Es handelt sich also um die Phase des Einstellens auf den Beginn einer neuen Aufgabe, hier auf einen neuen Test. Man muß ja erst erkennen, wie er abläuft, um reagieren zu können, auch wenn die Aufgabe vorher erklärt worden ist, man Vorbereitet ist und auf den Beginn wartet. Die Realität ist immer noch anders. Das Startverhalten wird durch die Beobachtungen bei 3 Tests erhoben. Das meßbare Verhalten setzt sich aus den Reaktionszeiten des ersten optischen Signals, des ersten akustischen Signals und der Tapping-Frequenz der ersten Sekunde zusammen. Das Startverhalten hat bei vielen Tätigkeiten Bedeutung. Und dies nicht nur da, wo die Tätigkeit, wie bei vielen Sportarten, mit einem Start beginnt. Das Startverhalten gehört zu den Merkmalen, die auch vom Alter des Probanden stark abhängig sind. Das Startverhalten kann zu fast 20% (r=0,44 bei n=600) durch das Alter erklärt werden. Die nachfolgende Grafik der Vertrauensintervalle für die Mittelwerte (Mean) zeigt die Verteilung nach Altersgruppen.


Abbildung 3 Das Merkmal "Startverhalten" zeigt auch für die Hobbygruppen unterschiedliche Mittelwerte. Die Hobbygruppen "Musik/Spielen" und "Sport" unterscheiden sich signifikant von anderen Gruppen und zeigen hier im Durchschnitt besonders gute Leistungen.


Abbildung 4

2 Das Überraschungsverhalten

Beim Merkmal "Überraschungsverhalten" wird die Fähigkeit geprüft, eine plötzlich auftretende Änderung während einer Routinehandlung zu bewältigen. Bei den Reaktionstests sind die Zeiten bis zum nächsten Signal unterschiedlich lang. Wenn sich der Proband auf ein Zeitintervall eingestellt hat, kann er überrascht werden, wenn das Signal viel früher kommt als erwartet oder länger auf sich warten läßt. Aus der Analyse der Verteilung der Reaktionszeiten der Teilteste (2. bis 10. Signal) konnte ermittelt werden, daß sich einige signifikant von den übrigen Teiltesten unterschieden. Hier spielt also ein weiteres Persönlichkeitsmerkmal neben dem Merkmal Reaktionszeit eine Rolle - das Überraschungsmerkmal. Damit ist eine Differenzierung der Probanden möglich. Das Überraschungsverhalten hat z.B. Bedeutung beim Autofahren, wenn im Straßenverkehr plötzlich etwas Unerwartetes eintritt. Zu langes Zögern bis zu einer richtigen Reaktion kann dann zum Unfall führen. Wie das Merkmal "Startverhalten" ist auch das "Überrraschungsverhalten" vom Alter abhängig. 20% der Leistung (r=0,45) können durch das Alter erklärt werden. Die folgende Grafik zeigt die Leistung im "Überraschungsverhalten" der einzelnen Altersgruppen. 80% des Testergebnisses sind also von anderen Persönlichkeitsfaktoren abhängig.


Abbildung 5

3 Die optische Reaktionszeit

Dieses Merkmal ist die Reaktionsgeschwindigkeit, die auf das optische Signal hin - "eine Lampe leuchtet auf" - gemessen worden sind. Es wird jeweils die Zeit vom erscheinen des Signal bis zur erfolgreichen Durchführung der geforderten Aktion, Ausschalten der Lampe durch betätigen des Schaltknopfes, gemessen. Die Maßzahl ist der Median der 10 Reaktionszeiten, der in T-Werte und Prozentränge (PR) transformiert wird. Die "Optische Reaktionszeit" liegt bei 95% Wahrscheinlichkeit zwischen 180 und 360 msec und bei 50% Wahrscheinlichkeit zwischen 200 und 240 msec. Der Median beträgt 220 msec, für Frauen 225 msec und für Männer 215 msec. Sie ist von der persönlichen Konstitution des Probanden abhängig, vom Alter, Alkoholeinfluß, Tagesform und vielen anderen Merkmalen und Einflüssen. Bei der Untersuchung der optischen Reaktionszeiten fällt auf, daß der erste Wert Ll im Mittel (arithmetisches Mittel und Median) sehr viel größer ist als alle anderen. Außerdem ist die Standardab- weichung doppelt so groß wie bei den Reaktionszeiten L2 bis L10. Der Anfangswert nimmt also eine Sonderstellung ein. Zu dem Merkmal der Reaktionsgeschwindigkeit muß also noch eine zweite psychische oder physische Komponente wirken. Diese Komponente wird mit dem Merkmal "Startverhalten" gemessen. Auch die Werte L3 und L8 weichen ebenfalls signifikant von den anderen Werten ab. Beide werden für das Merkmal "Überraschungsverhalten" genutzt. Grafik 6 zeigt die Mittelwerte der einzelnen Reaktionszeiten.


Abbildung 6

Bei dem Merkmal "Optische Reaktionszeit" fällt bei der Einteilung in Hobbygruppen auf, daß die Gruppe "Sport" im Durchschnitt die beste Leistung zeigt und sich signifikant von zwei anderen Gruppen (Lesen - geistige Tätigkeit und Gärtnern u. Sonstiges) unterscheidet (Grafik 7).


Abbildung 7

4 Die akustischer Reaktionszeit

Dieses Merkmal ist die Reaktionsgeschwindigkeit, die auf das akustische Signal hin - "ein Ton ist zu hören" - gemessen worden ist. Es wird jeweils die Zeit vom Signal bis zur erfolgreichen Durchführung der geforderten Aktion, Ausschalten des Tones durch Betätigen des Schaltknopfes, gemessen. Die Maßzahl ist der Median der 10 Reaktionszeiten, der in T-Werten und Prozenträngen (PR) transformiert wird. Die "Akustische Reaktionszeit" liegt bei 95% Wahrscheinlichkeit zwischen 140 und 330 und bei 50% Wahrscheinlichkeit zwischen 165 und 210 msec. Der Median beträgt 185 msec, für Frauen 185 msec und für Männer 180 msec. Sie ist wie die "Optische Reaktionszeit" von der persönlichen Konstitution des Probanden abhängig, vom Alter, Alkoholeinfluß und vielen anderen Merkmalen und Einflüssen. Die akustische Reaktionszeit ist in der Regel kürzer als die optische Reaktionszeit. Dies hat mit der Unterschiedlichkeit der Sinnesorgane und den Befehlswegen im Kopf zu tun. Zwischen der "Optischen" und der "Akustischen Reaktionszeit" besteht trotzdem in der Regel ein hoher Zusammenhang. Der Korrelationskoeffizient beträgt r = 0,7 . Auch bei der "Akustischen Reaktionszeit" fällt die erste Reaktionszeit A1 auf. Sie ist im Durchschnitt die längste und hat auch ungefähr eine doppelt so große Standardabweichung. Ebenfalls abweichend ist die Reaktionszeit bei A8. Diese Teilreaktionszeiten werden wie bei der "Optischen Reaktionszeit" für die Merkmale "Startverhalten" und "Überraschungsverhalten" genutzt. Bei der Untersuchung nach Hobbygruppen zeigt die Gruppe der Sporttreibenden (Sport) signifikant bessere Werte als alle anderen Gruppen (Grafik 8).


Abbildung 8

5 Die optisch-akustische Differenz

Die "Optisch-akustische Differenz" gibt an, welche Sinnesorgane (Augen oder Ohren) besser sind. Es gibt, wie bereits oben beschrieben, eine natürliche und begründete Differenz zwischen der optischen und der akustischen Reaktionszeit eines Menschen. Die akustische Reaktionszeit ist in der Regel kürzer. Es können aber personenbedingte Abweichungen aus vielen Gründen auftreten. Zu diesen Gründen können häufig Seh- bzw. Hörprobleme gehören. Das Merkmal "Optisch-akustische Differenz" kann Hinweise liefern, die eine fachärztliche Konsultation des Probanden angeraten erscheinen lassen. Wenn der T-Werte der "Optisch-akustischen Differenz" kleiner als 50 ist, ist das Sinnesorgan, daß beim Reaktionsmerkmal (Optische oder Akustische Reaktionszeit) den kleineren T-Wert hat, leistungsschwächer als das andere. Bestimmt wird die "Optisch-akustische Differenz" durch den Vergleich der optischen und akustischen Reaktionszeiten. Die folgende Grafik zeigt das Leistungsprofil eines männlichen Probenden mit Hörproblemen. Die "Optisch-akustische Differenz" hat einen T-Wert von 28 und die "Akustische Reaktionszeit" hat einen T-Wert von 30 und die "Optische Reaktionszeit" eine von 60.


Abbildung 9

6 Die optische Reaktionszuverlässigkeit

Während bei der "Optischen Reaktionzeit" die durchschnittliche Reaktionszeit auf optische Signale gemessen wird, wird bei der "Optischen Reaktionszuverlässigkeit" die Zuverlässigkeit bzw. Stabilität der Reaktion auf optische Signale gemessen. Es geht um die Monotoniefähigkeit. Günstig ist eine möglichst gleiche Reaktionszeit auf die einzelnen optischen Signale. Je mehr sich die einzelnen Reaktionszeiten unterscheiden, desto unzuverlässiger ist der Proband bei einer optischen Reaktion. Bestimmt wird die "Optische Reaktionszuverlässigkeit" aus der Schwankung der optischen Reaktionszeiten L2 bis L10. Eine möglichst gleiche Reaktionszeit ist z.B. beim Autofahren wichtig. Viele Aktivitäten sind denkbar, bei denen eine kurze durchschnittliche Reaktionszeit allein nicht ausreicht, sondern notwendig ist, daß diese Reaktionszeit auch regelmäßig erreicht wird. Monotoniefähigkeit der optischen Reaktion ist gefragt. Bei der Untersuchung des Merkmals "Optische Reaktionszuverlässigkeit" fällt besonders die signifikante Differenz zwischen der Gruppe "Sport", die im Durchschnitt die beste Leistung zeigt, und der Gruppe "Lesen - geistige Tätigkeit" auf.


Abbildung 10

7 Die akustische Reaktionszuverlässigkeit

Wie die "Optischen Reaktionszuverlässigkeit" wird auch die "Akustische Reaktionszuverlässigkeit" gemessen. Monotoniefähigkeit der akustischen Reaktion ist gefragt. Während bei der akustischen Reaktionszeit die durchschnittliche Reaktionszeit auf akustische Signale gemessen wird, wird bei der akustischen Reaktionszuverlässigkeit die Zuverlässigkeit bzw. Stabilität der Reaktion auf akustische Signale gemessen. Günstig ist eine möglichst gleiche Reaktionszeit auf die einzelnen akustischen Signale. Je mehr sich die einzelnen Reaktionszeiten unterscheiden, desto unzuverlässiger ist der Proband bei einer akustischen Reaktion. Bestimmt wird die akustische Reaktionszuverlässigkeit aus der Schwankung der optischen Reaktionszeiten A2 bis A10. Eine möglichst gleiche Reaktionszeit ist vielfältig wichtig. Viele Aktivitäten sind denkbar, bei denen eine kurze durchschnittliche Reaktionszeit allein nicht ausreicht, sondern notwendig ist, daß diese Reaktionszeit auch regelmäßig erreicht wird. Monotoniefähigkeit der akustischen Reaktion ist gefragt.

8 Die Reaktionskonstanz

Mit der Reaktionskonstanz wird die Gleichmäßigkeit bzw. Zuverlässigkeit einer Kombination aus der "Optischen" und der "Akustischen Reaktionszeit" festgestellt. Die Monotoniefähigkeit allgemein wird gemessen. Die Reaktionskonstanz wird aus der "Optischen" und der "Akustischen Reaktionszuverlässigkeit" zu einem Gesamtmerkmal "Reaktionskonstanz" zusammengefaßt. Dieses Merkmal kann besonders dann eine eigene Bedeutung haben, wenn in der Realität optische und akustische Signale, auf die zu reagieren ist, gleichzeitig oder verbunden auftreten.

Leiterbahn

Mit der Leiterbahn werden visumotorische Fertigkeiten (Teil der psychomotorischen Fertigkeiten) geprüft. Begriffe und Definitionen, die hierfür Bedeutung haben sind nach (ROHLAND WAHLER 1986): Bewegungsleistung (motor performance) bezeichnet ein zielgerichtetes, absichtliches Bewegungsverhalten von relativ kurzer Dauer. Bewegungsfertigkeit (motor skill) oder auch motorische Fertigkeit unterstellt eine gewisse Geschmeidigkeit und Integration des Bewegungsverhaltens, Überflüssiges wird weggelassen, die Rolle des Lernprozesses ist wichtig dabei, keine Instinkt- und Reflexhandlung. Bewegungstüchtigkeit (motor fitness) bezeichnet die Fähigkeit, eine bestimmte Bewegungsaufgabe auszuführen. Feinmotorische Fertigkeit (fine skill): Die feinmotorische Fertigkeit bezieht sich eher auf manuelle Tätigkeiten. Gemessen wird die visumotorische Fertigkeit durch zwei Merkmale, die Zeit für die Erfüllung der Aufgabe und die Anzahl der Fehler bei der Durchführung des Testes. Aus diesen beiden Meßwerten kann ein Gesamtmeßwert definiert werden.

9 Die Zeit für die Leiterbahn

Dieses Merkmal ist die Zeit der visumotorischen Aktion des Durchfahrens der Leiterbahn. Die nachfolgende Tabelle zeigt, daß dieses Merkmal bei der Untersuchung nach Berufsgruppen (n=463) von der Gruppe der Akademiker am besten gelöst wird, d.h. diese Gruppe braucht im Durchschnitt die geringste Zeit.


Abbildung 11

10 Fehler auf der Leiterbahn

Dieses Merkmal beschreibt die Fehlerhäufigkeit beim Durchfahren der Leiterbahn, also wie oft der Proband die Leiterbahn verlassen hat. Die nachfolgende Tabelle zeigt, daß sich bei diesem Merkmal bei der Untersuchung nach Berufsgruppen (n=463) die Gruppen Studierende, Akademiker und Techniker von den beiden anderen Gruppen Büroberufe und Handberufe unterscheiden.


Abbildung 12

11 Die visumotorische Gesamtleistung

Aus den Merkmalen "Zeit für Leiterbahn" und "Fehler auf Leiterbahn" wird ein zusammengesetztes Merkmal gebildet, die "Visumotorische Gesamtleistung". Die nachfolgende Tabelle zeigt, daß es bei diesem Merkmal bei der Untersuchung nach Berufsgruppen (n=463) eine klare Rangordnung der Durchschnitte gibt, wobei die Gruppe der Akademiker diese Aufgabe am besten gelöst hat.


Abbildung 13

Labyrinthtest (Stepping-stone-maze)

Mit dem Labyrinthtest werden schlußfolgerndes Denken, Intelligenz allgemein, Konzentration, Aufmerksamkeit gemessen. Bestimmt werden diese Leistungen aus den Meßwerten für die Zeit der Testdurchführung und die gemachten Fehler. Aus Zeitmerkmal und Fehlermerkmal wird ein Gesamtmerkmal gebildet.

12 Die Zeit für das Labyrinth

Dieses Merkmal ist die Zeit, die der Proband braucht, um die Labyrinth-Aufgabe zu lösen. Die nachfolgende Grafik zeigt, daß bei diesem Merkmal bei der Untersuchung nach Berufsgruppen (n=463) die Gruppen der Bürotätigen und der Handarbeiter gegenüber den drei anderen Gruppen unterlegen sind.


Abbildung 14

In der Grafik mit der Unterteilung nach Hobbygruppen schneiden die Gruppen "Techniker/Handwerker" und "Musik/Spielen" am besten ab. Die Gruppe "Lesen/geistige Tätigkeit" fällt hier besonders ab.


Abbildung 15

13 Die Fehler im Labyrinth

Mit diesem Merkmal wird die Fehlerhäufigkeit im Labyrinthtest gemessen. Dieses Merkmal setzt sich aus drei gemessenen Teilmerkmalen zusammen. Mit 29 Schritten ist das Labyrinth korrekt zu durchlaufen. Bei weniger oder mehr als 29 Schritten sind Fehler gemacht worden. Es werden einfache Fehler und doppelte Fehler - ein mehrfaches Antippen von Fehlerknöpfen - gezählt. Auch jedes zusätzliche Antippen eines richtige Knöpfchens ist ein Fehler. Aus den einfachen und doppelten Fehlern wird ein Gesamtfehler gebildet. Die nachfolgende Grafik zeigt, daß bei diesem Merkmal bei der Untersuchung nach Berufsgruppen (n=463) wie beim vorherigen Merkmal die Gruppen der Bürotätigen und der Handarbeiter gegenüber den drei anderen Gruppen unterlegen sind.


Abbildung 16

14 Die Gesamtleistung beim Labyrinthtest

Dieses Merkmal gibt die Leistung im schlußfolgernden Denken, in der Konzentration, in der Aufmerksamkeit und in der Intelligenz allgemein an. Es ist ein zusammengesetztes Merkmal aus den Merkmalen "Zeit für Labyrinth" und "Fehler im Labyrinth".Die nachfolgende Grafik zeigt, daß bei diesem Merkmal bei der Untersuchung nach Berufsgruppen (n=463) wie schon bei den beiden Teilmerkmalen vorher die Gruppen der Bürotätigen und der Handarbeiter gegenüber den drei anderen Gruppen unterlegen sind.


Abbildung 17

15 Die Strategiverhalten

Mit diesem Merkmal wird die Qualität der Lösungsstrategie gemessen. Es wird die Fähigkeit gemessen, eine Aufgabe bei richtiger Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit optimal zu lösen. Dieses Merkmal ist aus Leistungen des Leiterbahntests und des Labyrinthtests gebildet. Die nachfolgende Tabelle zeigt, daß bei diesem Merkmal bei der Untersuchung nach Berufsgruppen (n=463) die Gruppen der Bürotätigen und der Handarbeiter gegenüber den drei anderen Gruppen unterlegen sind.


Abbildung 18

Tapping

Mit diesem Merkmal - dem Tapping - wird die psychomotorische Leistung der Vorzugshand gemessen. Es wird auch als Eigentempo, persönliches Tempo oder natürliches Tempo bezeichnet. Tapping gehört zum psychomotorischen Leistungsbereich und erfaßt die Handmotorik mit differentiellen Aussagen über die Arm-Hand-Fertigkeit (Tremor) und die Handgelenk-Finger-Geschwindigkeit, auch Fingerklopfgeschwindigkeit oder psychomotorische Geschwindigkeit genannt. Es wird auch die Ermüdbarkeit der Hand-Finger-Motorik mit nachfolgenden Merkmalen gemessen. Voraussetzung für die Gültigkeit der Testergebnisse ist, daß der Proband, wie in der Testeinführung verlangt wird, mit seiner größtmöglichen Tappingfrequenz anfängt und versucht, sie durchzuhalten. Gemessen wird die Zahl der Anschläge (Taps) jeweils pro Sekunde eine Minute lang. Aus den Meßzahlen lassen sich mehrere wohlunterscheidbare Merkmale definieren. Für das Leistungsprofil sind die Merkmale "Anfangsfrequenz im Tapping", "die psychomotorische Durchschnittsleistung der Vorzugs-Hand", "die Kurzausdauer im Tapping", "die Langausdauer im Tapping" und die "Psychomotorische Konstanz" einbezogen worden. Der Lernerfolg spielt beim Tapping keine Rolle. D.h. bei der Wiederholung des Tests werden im Durchschnitt keine besseren Werte erreicht.

16 Die Anfangsfrequenz (bisher Startfrequenz genannt) im Tapping

Mit der "Anfangsfrequenz" wird die durchnittliche Zahl der Taps pro Sekunde von der 2. bis zur 14. Sekunde gemessen. Es hat sich in der Analyse gezeigt, daß sich das Tapping im Mittel in vier Phasen unterteilen läßt. Die erste Phase ist die erste Sekunde, die generell aus dem Rahmen fällt. Hier spielt das Startverhalten eine Rolle, weshalb dieser Meßwert in das Merkmal "Startverhalten" Eingang gefunden hat. Die zweite Phase läuft von der 2. bis zur 14. Sekunde (13 Sekunden). Die Tapping-Frequenz in dieser Phase wird hier als Anfangsfrequenz (Kurzzeitfrequenz , Startfrequenz) bezeichnet. Die dritte Phase erstreckt sich von der 15. bis zur 43. Sekunde (29 Sekunden). Und die vierte Phase erstreckt sich von der 44. bis zur 60. Sekunde (17 Sekunden). Die nachfolgende Grafik (Abb.18) zeigt, daß bei diesem Merkmal bei der Untersuchung nach Berufsgruppen (n=463) die Gruppe der Techniker am besten abschneidet und die Gruppe der Handarbeiten den kleinsten Mittelwert hat. Die Grafik danach (Abb. 19) zeigt die Ergebnisse dieses Merkmals bei der Aufteilung nach Hobbygruppen. Die Gruppe der Techniker/Handwerker und die Gruppe Musik/Spielen sind hier den anderen Gruppen überlegen.


Abbildung 19


Abbildung 20

17 Die psychomotorische Durchschnittsleistung der Vorzugs-Hand

Dieses Merkmal mißt die durchschnittliche Tapping-Leistung des Probanden über die Zeit von der 2. bis zur 60. Sekunde. Es wird hier also das psychomotorische Grundtempo gemessen, das auch als Eigentempo, personales Tempo oder natürliches Tempo bezeichnet wird. Beim Tapping fällt zunächst einmal - wie bereits erwähnt - der erste Wert (die erste Sekunde) aus dem Rahmen. Er ist im Durchschnitt mit 5,34 Taps pro Sekunde der kleinste Mittelwert mit der größten Standardabweichung von 2,9. Die Standardabweichung ist im Durchschnitt doppelt so groß wie alle übrigen Standardabweichungen. Auch in der Korrelationstabelle fällt auf, daß die erste Tap-Sekunde mit im Durchschnitt r = 0,2 den geringsten Zusammenhang mit den anderen Tappingvariablen hat, die untereinander Zusammenhänge bis zu r = 0,79 aufweisen. Die nachfolgende Grafik (Abb. 20) zeigt, daß - wie bereits beim Anfamgstapping - bei diesem Merkmal bei der Untersuchung nach Berufsgruppen (n=463) die Gruppe der Techniker am besten abschneidet und die Gruppe der Handarbeiten den kleinsten Mittelwert hat. Auch die Grafik (Abb.21) mit dem Vergleich nach Hobbygruppen zeigt die gleiche Leistungszuordnung wie beim Merkmal "Anfangsfrequenz". Die Gruppe der Techniker/Handwerker und die Gruppe Musik/Spielen sind hier den anderen Gruppen überlegen.


Abbildung 21


Abbildung 22

18 Die Kurzausdauer im Tapping

Die "Kurzausdauer" mißt das Problem einer frühen Ermüdung. Es geht darum, festzustellen, ob die Tapping-Frequenz über die zweite Phase hinaus aufrecht erhalten werden kann. Für die "Kurzausdauer" wird die Veränderung (der Abfall) der Frequenz zwischen der zweiten und der dritten Phase (siehe Erklärungen unter "Anfangsfrequenz" im Tapping) gemessen. Es wird gemessen, ob die Frequenz nach der zweiten Phase abnimmt, die Ermüdung also sehr früh einsetzt. Problem bei diesem Merkmal ist, daß es nur dann eine brauchbare Aussage macht, wenn der Proband mit seiner größtmöglichen Tapping-Frequenz beginnt. Deshalb muß man für die Beurteilung die "Anfangsfrequenz" mit berücksichtigen, sie ist die Grundlage.

19 Die Langausdauer im Tapping

Die "Langausdauer" mißt die Ermüdung über die ganze Testzeit von einer Minute. Für die "Langausdauer" wird die Veränderung der Frequenz zwischen der zweiten und der vierten Phase gemessen, also zwischen der "Anfangsfrequnz" und der "Endfrequenz". Wie beim Merkmal "Kurzausdauer" sagt auch die "Langausdauer" etwas Brauchbares aus, wenn der Proband durchgängig seine Höchstleistung zu erbringen versucht. Sonst kann es hier Probleme derart geben, daß z.B. ein Proband, der in der dritten Phase langsamer geworden ist, am Ende (in der vierten Phase) wieder schneller sein kann, weil er sich "ausgeruht" hat. Er erhält dann möglicherweise zu Unrecht einen guten T-Wert.

20 Psychomotorische Konstanz

Das Merkmal "psychomotorische Konstanz" mißt die Gleichmäßigkeit bzw. die Monotonie beim Tapping. Günstig ist eine möglichst hohe Frequenz und eine Gleichmäßigkeit beim Tapping. Die Gleichmäßigkeit (Monotonie) wird hier gemessen, die Frequenz mit dem Merkmal "psychomotorische Durchschnittsleistung" (Tapping).

21 Der Gesamtpunktwert

Mit diesem Merkmal wird die Gesamtleistung bewertet. Um mit einer einzigen Zahl eine Person in einer Gruppe zu charakterisieren, wurde aus den Einzelmerkmalen mit plausiblen Gewichtungen ein Gesamtmerkmal entwickelt. Wie für alle aufgeführten Merkmale wird auch der Gesamtpunktwert als T-Wert und gleichzeitig als Prozentrang (PR) angegeben. Stärker als alle einzelnen Merkmale des Leistungsprofils ist der Gesamtpunktwert altersabhängig. Bei einer Kurvenanpassung (4. Potenzreihe) ergab die Analyse für die Abhängigkeit der Gesamtleistung vom Alter bei einer Gesamtstichprobe (N=600) den Korrelationskoeffizienten r = 0,67. Das Bestimmtheitsmaß beträtg also r² = 0,45 , d.h., zu 45 % hängt die Gesamtleistung vom Alter der Testperson ab. Die nachfolgende Grafik zeigt die Altersabhängigkeit und die Untercheidung nach Geschlecht.


Abbildung 23

Wie bei den Einzelmerkmalen besteht auch eine Abhängigkeit vom Geschlecht, wie bereits in der obigen Grafik zu sehen ist. Im Durchschnitt besteht eine Abweichung von 6 T-Punkten zwischen Männern und Frauen. Deshalb sind die Vorhersage-Tabellen für die altersabhängigen Gesamtpunktwerte nach Geschlechtern getrennt erstellt worden. Der Gesamtpunktwert erweist sich auch als das Merkmal mit der größten Reliabilität (Grad der Genauigkeit). Der Korrelationskoeffizient für die Wiederholung des Testes (Retest-Reliabilität) beträgt r = 0,8. Wie bereits aus der Tabelle ersichlich gibt es einen leichten Übungseffekt, der im Durchschnitt 3 T-Punkte beträgt. dabei sind von 183 Probanden 123 beim zweiten Test besser als beim ersten und 62 beim 2. Test schechter als beim ersten. Neben dem kleinen Übungseffekt spielen auch die Tagesform und andere Einflüsse für die Differenz der beiden Testergebnisse eine Rolle. Bei einigen Probenden war es z.B. Alkoholgenuß. Die nachfolgende Grafik zeigt ein Scatterplot einer Stichprobe von n=183 , die den Test 2-mal durchgeführt haben.


Abbildung 24

Die nachfolgende Grafik zeigt, daß bei diesem Merkmal - wie bei den Merkmalen des Visumotorischen Testes - bei der Untersuchung nach Berufsgruppen (n=463) eine Rangordnung hinsichlich der Mittelwerte zwischen den Gruppen besteht. Den größten Mittelwert haben die Akedemiker erreicht, den kleinsten die Handarbeiter.


Abbildung 25

Schätzwerte für die Gesamtleistung

Für die Gesamtleistung in T-Werten sind Schätzwerte und Vertrauensintervalle berechnet worden. Zunächst sind auf der Grundlage der 601 Testfälle Schätzwerte und Vertrauensintervalle altersabhängig und getrennt nach Frauen (n=214) und Männern (n=387) erstellt worden. Die Anpassung erfolgte mit Potenzreihen 3. Ordnung (Noch besser ist die Anpassung mit Potenzreihen 4. Ordnung). Die nachfolgenden beiden Tabelle zeigen die Ergebnisse. Schätzwerte und Vorhersage-Intervalle für die Gesamtleistung in T-Werten des Leistungsprofils für Frauen.

Erklärungen: Schätzwerte = Schätzwerte für die Gesamtleistung in T

UG 90% = Untere Grenze des 90-Prozent-Vorhersageintervalls für die Gesamtleistung in T
OG 90% = Obere Grenze des 90-Prozent-Vorhersageintervalls für die Gesamtleistung in T u.s.w.

ALTER
in Jahren
UG 90% UG 50% UG 25% UG 10% Schätz-
werte
OG 10% OG 25% OG 50% OG 90%
5 16,2 24,4 27,4 29,0 30,2 31,1 32,8 35,7 43,9
6 18,0 26,2 29,2 30,8 31,8 32,9 34,5 37,4 45,6
7 19,6 27,7 30,7 32,3 33,3 34,4 36,0 38,9 47,0
8 21,2 29,3 32,2 33,8 34,8 35,9 37,5 40,4 48,5
9 22,8 30,8 33,7 35,3 36,4 37,4 39,0 41,9 50,0
10 24,3 32,3 35,3 36,8 37,9 38,9 40,5 43,4 51,4
11 25,7 33,7 36,6 38,2 39,2 40,2 41,8 44,7 52,7
12 27,0 35,0 37,9 39,5 40,5 41,5 43,1 46,0 54,0
13 28,2 36,2 39,1 40,7 41,7 42,7 44,3 47,2 55,1
14 29,4 37,3 40,2 41,8 42,8 43,8 45,4 48,3 56,3
15 30,5 38,4 41,3 42,9 43,9 44,9 46,5 49,4 57,3
16 31,5 39,4 42,3 43,9 44,9 45,9 47,5 50,4 58,3
17 32,5 40,4 43,3 44,8 45,9 46,9 48,4 51,3 59,3
18 33,3 41,3 44,2 45,7 46,7 47,8 49,3 52,2 60,1
19 34,2 42,1 45,0 46,6 47,6 48,6 50,2 53,1 61,0
20 35,0 42,9 45,8 47,3 48,3 49,4 50,9 53,8 61,7
21 35,7 43,6 46,5 48,0 49,1 50,1 51,6 54,5 62,4
22 36,3 44,2 47,1 48,7 49,7 50,7 52,3 55,2 63,1
23 36,9 44,8 47,7 49,3 50,3 51,3 52,9 55,8 63,7
24 37,5 45,4 48,3 49,8 50,9 51,9 53,5 56,3 64,3
25 38,0 45,9 48,8 50,3 51,4 52,4 53,9 56,8 64,8
26 38,4 46,3 49,2 50,8 51,8 52,8 54,4 57,3 65,2
27 38,8 46,7 49,6 51,2 52,2 53,2 54,8 57,7 65,6
28 39,1 47,1 50,0 51,5 52,5 53,6 55,1 58,0 65,9
29 39,4 47,4 50,3 51,8 52,8 53,9 55,4 58,3 66,2
30 39,7 47,6 50,5 52,1 53,1 54,1 55,7 58,6 66,5
31 39,9 47,8 50,7 52,3 53,3 54,3 55,9 58,8 66,7
32 40,1 48,0 50,9 52,4 53,5 54,5 56,0 58,9 66,9
33 40,2 48,1 51,0 52,6 53,6 54,6 56,2 59,1 67,0
34 40,2 48,2 51,1 52,6 53,6 54,7 56,2 59,1 67,1
35 40,3 48,2 51,1 52,7 53,7 54,7 56,3 59,2 67,1
36 40,3 48,2 51,1 52,6 53,7 54,7 56,2 59,1 67,1
37 40,2 48,1 51,0 52,6 53,6 54,7 56,2 59,1 67,0
38 40,2 48,1 51,0 52,5 53,6 54,6 56,1 59,0 67,0
39 40,0 47,9 50,8 52,4 53,4 54,4 56,0 58,9 66,8
40 39,9 47,8 50,7 52,2 53,2 54,3 55,9 58,8 66,7
41 39,7 47,6 50,5 52,1 53,1 54,1 55,7 58,6 66,5
42 39,5 47,4 50,3 51,9 52,9 53,9 55,5 58,4 66,3
43 39,2 47,2 50,1 51,6 52,7 53,7 55,2 58,1 66,1
44 39,0 46,8 49,8 51,3 52,5 53,4 54,9 57,8 65,8
45 38,6 46,6 49,5 51,0 52,1 53,1 54,6 57,5 65,5
46 38,3 46,3 49,2 50,7 51,7 52,8 54,3 57,2 65,2
47 38,0 45,9 48,8 50,4 51,4 52,4 54,0 56,9 64,8
48 37,6 45,5 48,4 50,0 51,0 52,0 53,6 56,5 64,4
49 37,1 45,0 47,9 49,5 50,5 51,6 53,1 56,0 64,0
50 36,6 44,6 47,5 49,0 50,1 51,1 52,7 55,6 63,5
51 36,2 44,1 47,0 48,6 49,6 50,6 52,2 55,1 63,0
52 35,7 43,6 46,5 48,1 49,1 50,2 51,7 54,6 62,6
53 35,2 43,2 46,1 47,6 48,7 49,7 51,3 54,2 62,1
54 34,8 42,7 45,6 47,2 48,2 49,2 50,8 53,7 61,6
55 34,3 42,2 45,1 46,7 47,7 48,7 50,3 53,2 61,2
56 33,7 41,7 44,6 46,2 47,1 48,2 49,7 52,6 60,6
57 33,2 41,1 44,0 45,6 46,6 47,7 49,2 52,1 60,1
58 32,6 40,6 43,5 45,0 46,1 47,1 48,7 51,6 59,5
59 32,0 40,0 42,9 44,5 45,5 46,5 48,1 51,0 58,9
60 31,4 39,4 42,3 43,9 44,9 45,9 47,5 50,4 58,3
61 30,8 38,8 41,7 43,3 44,3 45,3 46,9 49,8 57,7
62 30,2 38,2 41,1 42,7 43,7 44,7 46,3 49,2 57,1
63 29,6 37,6 40,5 42,0 43,1 44,1 45,7 48,6 56,5
64 29,0 36,9 39,9 41,4 42,5 43,5 45,1 48,0 55,9
65 28,4 36,3 39,2 40,8 41,8 42,9 44,4 47,3 55,3
66 27,7 35,7 38,6 40,2 41,2 42,2 43,8 46,7 54,7
67 27,1 35,1 38,0 39,5 40,6 41,6 43,2 46,1 54,0
68 26,5 34,4 37,3 38,9 39,9 41,0 42,5 45,4 53,4
69 25,8 33,8 36,7 38,3 39,2 40,3 41,9 44,8 52,8
70 25,2 33,2 36,1 37,6 38,7 39,7 41,3 44,2 52,1
71 24,6 32,5 35,4 37,0 38,0 39,1 40,6 43,6 51,5
72 24,0 31,9 34,8 36,4 37,4 38,4 40,0 42,9 50,9
73 23,3 31,3 34,2 35,8 36,8 37,8 39,4 42,3 50,3
74 22,7 30,7 33,5 35,2 36,2 37,2 38,8 41,7 49,7
75 22,1 30,1 33,0 34,6 35,6 36,6 38,2 41,1 49,1
76 21,5 29,5 32,4 34,0 35,0 36,0 37,6 40,5 48,5
77 20,9 28,9 31,8 33,4 34,4 35,5 37,0 40,0 48,0
78 20,3 28,3 31,2 32,8 33,8 34,9 36,5 39,4 47,4
79 19,7 27,7 30,6 32,2 33,3 34,3 35,9 38,8 46,8
80 19,1 27,1 30,1 31,7 32,7 33,7 35,3 38,3 46,3
81 18,5 26,6 29,5 31,1 32,2 33,2 34,8 37,8 45,8
82 17,9 26,0 29,0 30,6 31,7 32,7 34,3 37,4 45,4
83 17,4 25,5 28,5 30,1 31,1 32,2 33,8 36,8 44,9
84 16,8 25,0 28,0 29,6 30,7 31,7 33,4 36,4 44,6
85 16,2 24,5 27,5 29,2 30,2 31,3 32,9 35,9 44,2
86 15,7 24,0 27,0 28,7 29,7 30,8 32,5 35,5 43,8
87 15,1 23,6 26,6 28,3 29,4 30,5 32,1 35,2 43,6
88 14,6 23,1 26,2 27,9 29,0 30,1 31,8 34,9 43,4
89 14,1 22,7 25,8 27,5 28,6 29,7 31,4 34,6 43,2
90 13,5 22,2 25,4 27,1 28,2 29,4 31,1 34,3 42,9
Tabelle 3

Schätzwerte und Vorhersage-Intervalle für die Gesamtleistung in T-Werten des Leistungsprofils für Männer

Erklärungen: Schätzwerte = Schätzwerte für die Gesamtleistung in T

UG 90% = Untere Grenze des 90-Prozent-Vorhersageintervalls für die Gesamtleistung in T
OG 90% = Obere Grenze des 90-Prozent-Vorhersageintervalls für die Gesamtleistung in T u.s.w.

ALTER
in Jahren
UG 90% UG 50% UG 25% UG 10% Schätz-
werte
OG 10% OG 25% OG 50% OG 90%
5 20,8 28,0 30,6 32,0 32,9 33,8 35,3 37,9 45,0
6 22,4 29,6 32,2 33,6 34,5 35,4 36,8 39,5 46,8
7 23,9 31,1 33,7 35,1 36,1 37,0 38,4 41,0 48,2
8 25,6 32,7 35,3 36,7 37,7 38,6 40,0 42,3 49,7
9 27,1 34,3 36,9 38,3 39,2 40,1 41,6 44,2 51,3
10 28,8 35,9 38,5 39,9 40,9 41,8 43,2 45,8 52,9
11 30,4 37,5 40,1 41,5 42,4 43,3 44,8 47,4 54,5
12 31,9 39,0 41,6 43,0 43,9 44,8 46,2 48,8 55,9
13 33,3 40,4 43,0 44,4 45,3 46,2 47,6 50,2 57,3
14 34,6 41,7 44,2 45,6 46,6 47,5 48,9 51,5 58,5
15 35,8 42,9 45,4 46,8 47,8 48,7 50,1 52,7 59,7
16 36,9 44,0 46,6 48,0 48,9 49,8 51,2 53,8 60,8
17 38,0 45,0 47,6 49,0 49,9 50,8 52,2 54,8 61,8
18 38,9 46,0 48,5 49,9 50,9 51,8 53,2 55,7 62,8
19 39,8 46,8 49,4 50,8 51,7 52,6 54,0 56,6 63,7
20 40,6 47,6 50,2 51,6 52,5 53,4 54,8 57,4 64,5
21 41,3 48,4 50,9 52,3 53,2 54,2 55,6 58,1 65,2
22 42,0 49,0 51,6 53,0 53,9 54,8 56,2 58,8 65,8
23 42,5 49,6 52,2 53,6 54,5 55,4 56,8 59,4 66,4
24 43,0 50,1 52,7 54,1 55,0 55,9 57,3 59,9 66,9
25 43,5 50,5 53,1 54,5 55,4 56,3 57,7 60,3 67,4
26 43,9 50,9 53,5 54,9 55,8 56,7 58,1 60,7 67,7
27 44,2 51,2 53,8 55,2 56,1 57,0 58,4 61,0 68,1
28 44,4 51,5 54,1 55,5 56,4 57,3 58,7 61,3 68,3
29 44,6 51,7 54,3 55,7 56,6 57,5 58,9 61,5 68,5
30 44,8 51,8 54,4 55,8 56,7 57,6 59,0 61,6 68,7
31 44,9 51,9 54,5 55,9 56,8 57,7 59,1 61,7 68,7
32 44,9 52,0 54,5 55,9 56,8 57,7 59,1 61,7 68,8
33 44,9 51,9 54,5 55,9 56,8 57,7 59,1 61,7 68,8
34 44,8 51,9 54,4 55,8 56,8 57,7 59,1 61,6 68,7
35 44,7 51,8 54,3 55,7 56,6 57,6 59,0 61,5 68,6
36 44,6 51,6 54,2 55,6 56,5 57,4 58,8 61,4 68,4
37 44,4 51,4 54,0 55,4 56,3 57,2 58,6 61,2 68,2
38 44,1 51,2 53,7 55,1 56,1 57,0 58,4 60,9 68,0
39 43,8 50,9 53,5 54,9 55,8 56,7 58,1 60,7 67,7
40 43,5 50,6 53,2 54,6 55,5 56,4 57,8 60,4 67,4
41 43,2 50,2 52,8 54,2 55,1 56,0 57,4 60,0 67,1
42 42,8 49,9 52,4 53,8 54,7 55,7 57,1 59,6 66,7
43 42,4 49,4 52,0 53,4 54,3 55,2 56,6 59,2 66,3
44 41,9 49,0 51,6 53,0 53,9 54,8 56,2 58,8 65,9
45 41,5 48,5 51,1 52,5 53,4 54,3 55,7 58,3 65,4
46 41,0 48,1 50,6 52,0 53,0 53,9 55,3 57,8 64,9
47 40,5 47,5 50,1 51,5 52,4 53,4 54,8 57,3 64,4
48 39,9 47,0 49,6 51,0 51,9 52,8 54,2 56,8 63,9
49 39,4 46,5 49,0 50,4 51,4 52,3 53,7 56,3 63,3
50 38,8 45,9 48,5 49,9 50,8 51,7 53,1 55,7 62,8
51 38,3 45,3 47,9 49,3 50,2 51,1 52,5 55,1 62,2
52 37,7 44,7 47,3 48,7 49,6 50,5 52,0 54,5 61,6
53 37,1 44,1 46,7 48,1 49,0 49,9 51,4 53,9 61,0
54 36,3 43,5 46,1 47,5 48,4 49,3 50,8 53,3 60,4
55 35,8 42,9 45,5 46,9 47,8 48,7 50,1 52,7 59,8
56 35,2 42,3 44,9 46,3 47,2 48,1 49,5 52,1 59,2
57 34,6 41,7 44,3 45,7 46,6 47,5 48,9 51,5 58,6
58 34,0 41,0 43,6 45,0 46,0 46,9 48,3 50,9 58,0
59 33,3 40,4 43,0 44,4 45,3 46,3 47,7 50,3 57,3
60 32,7 39,8 42,4 43,8 44,7 45,6 47,1 49,6 56,7
61 32,1 39,2 41,8 43,2 44,1 45,0 46,4 49,0 56,1
62 31,5 38,6 41,2 42,6 43,5 44,4 45,8 48,4 55,5
63 30,9 38,0 40,6 42,0 42,9 43,9 45,3 47,9 54,9
64 30,3 37,4 40,0 41,4 42,4 43,3 44,7 47,3 54,4
65 29,8 36,9 39,5 40,9 41,8 42,7 44,1 46,7 53,8
66 29,2 36,3 38,9 40,3 41,3 42,2 43,6 46,2 53,3
67 28,7 35,8 38,4 39,8 40,7 41,6 43,1 45,6 52,8
68 28,2 35,3 37,9 39,3 40,2 41,1 42,5 45,1 52,2
69 27,7 34,8 37,3 38,8 39,8 40,7 42,1 44,7 51,8
70 27,2 34,3 36,9 38,4 39,3 40,2 41,6 44,2 51,3
71 26,8 33,9 36,5 37,9 38,8 39,8 41,2 43,8 50,9
72 26,4 33,5 36,1 37,5 38,4 39,4 40,8 43,4 50,5
73 25,8 33,0 35,7 37,1 38,0 38,9 40,3 43,0 50,2
74 25,3 32,6 35,2 36,6 37,6 38,5 39,9 42,6 49,8
75 24,8 32,1 34,7 36,2 37,1 38,1 39,5 42,2 49,4
76 24,3 31,6 34,3 35,8 36,7 37,6 39,1 41,7 49,1
77 23,8 31,2 33,8 35,3 36,2 37,2 38,6 41,3 48,7
78 23,3 30,7 33,4 34,9 35,8 36,8 38,2 40,9 48,3
79 22,8 30,2 32,9 34,4 35,4 36,3 37,8 40,5 48,0
80 22,2 29,8 32,5 34,0 34,9 35,9 37,4 40,1 47,6
81 21,7 29,3 32,0 33,6 34,5 35,4 36,9 39,7 47,2
82 21,2 28,8 31,6 33,1 34,0 35,0 36,5 39,3 46,9
83 20,7 28,4 31,1 32,7 33,6 34,6 36,1 38,9 46,5
84 20,2 27,9 30,7 32,2 33,2 34,1 35,7 38,5 46,1
85 19,7 27,4 30,2 31,8 32,7 33,7 35,2 38,1 45,8
86 19,1 27,0 29,7 31,3 32,3 33,3 34,8 37,6 45,4
87 18,6 26,5 29,3 30,9 31,8 32,8 34,4 37,2 45,0
88 18,1 26,0 28,8 30,5 31,4 32,4 34,0 36,8 44,7
89 17,6 25,6 28,4 30,0 30,9 32,0 33,5 36,4 44,3
90 17,1 25,1 27,9 29,5 30,5 31,5 33,1 36,0 43,9
Tabelle 4

Wie oben erwähnt, ist die Anpassung mit Potenzreihen 4. Ordnung noch günstiger. Für ein erweitertes Modell des Leistungsprofils sind diese Anpassungen benutzt worden. Unten am Ende des Profils steht nach dem T-Wert für die Gesamtleistung der Schätzwert unter Berücksichtigung des Alters und des Geschlechts. Nachfolgend ein Beispiel.


Abbildung 26

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